Kurdische Demokratische Partei der Einheit in Syrien – Yekiti
Übersetzung aus dem Arabischen
Seit Beginn der syrischen Krise treten die Kurden in Syrien parteiübergreifend als eine Einheit auf, um zu einem Schutz vor Gewalt und Krieg zu gewährleisten und zum anderen die kurdischen Interessen allumfassend zu vertreten. Diese Entwicklung betrachtet die türkische Regierung sehr skeptisch und probiert mit unterschiedlichen Mitteln Missgunst zwischen den kurdischen Parteien zu provozieren. In allererster Linie ist der türkischen Regierung die kurdische Selbstverwaltung in Nordsyrien ein Dorn im Auge. Deswegen versucht sie diese mit allen Mitteln zu diskreditieren und stabilisierenden Akteur in Syrien zu verhindern. So ist auch die Einschätzung der Türkei bezüglich der YPG-YPJ als terroristische Vereinigung nur ein Versuch, die Kurden als einen politischen Akteur zu verhindern.
In Afrin ist zu beobachten, dass die Türkei gezielt bestimmte Gruppierungen unterstützt, die ihnen sind. Diese Gruppierungen sollen nach außen den Schein wahren, dass sie die kurdischen Interessen in Afrin vertreten, jedoch teilen sie eigentlich die anti-kurdische Gesinnung der türkischen Regierung.
Die Bevölkerung Afrins ist jeden Tag aufs neue kriminellen Taten dieser Gruppierungen ausgesetzt. Zwangsenteignungen und Beschlagnahmung des Eigentums der Bewohner sind an der Tagesordnung. All dies passiert im Beisein der türkischen Besatzer. Die Bevölkerung erhält neue von der Türkei ausgestellte Personalausweise und eine ethnische Umstrukturierung wird vorgenommen. Ehemalige, meist kurdische Familien, werden vertrieben und arabische Familien angesiedelt. Nachfolgend werden exemplarisch einige Vergehen der türkischen Besatzer und ihrer Unterstützer genannt:
- In dem Dorf Goran-Jinderes wurde die elektrische Versorgung gekappt und Stromleitungen wurden geklaut, da der Kupfer ein wertbrigender Rohstoff ist.
- Im Dorf Kafer-Safra wurde versucht die Wohnung von Einwohnern auszurauben.
- In einigen Bezirken der Stadt Badina wurden elektrische Geräte geklaut.
- In der Stadt Jinderes wurde ein Motorrad tagsüber einem Einwohner vor seinem Haus geklaut.
- Milizionäre einer pro-türkischen Einheit haben im dem Dorf Ashkan West-Jinderes 48000 USD Schutzgeld erpresst.
- Im Dorf Birsch al-Kas wurden von lokalen Bauern 150 Schafe beschlagnahmt und Geld erpresst.
- Aus dem Dorf Schekh-kehle wurde vor drei Monaten der Bürger Mohammad Abdul Hanan entführt. Am 20 Februar wurde er freigelassen. Sein Zustand ist kritisch, da er aller Wahrscheinlichkeit nach gefoltert wurde.
- Die Personen Ahmad Oso, Chixar Ayubi, Asmahan Jiasim,Darin Kasim, Alyaa Rashid und Leila Kablan wurden aus dem Wasserwerk in Afrin verhaftet.
- Omar Arous, 85 Jahre alt, und seine Frau aus dem Dorf Gora-Rajo haben mitgeteilt, dass sie von einer bewaffneten Einheit überfallen und geschlagen wurden. Ihnen wurden 450 USD und 2500 syrische Lira gestohlen. Eine Klage bei der türkischen Besatzung wurde nicht weiter beachtet.
- Am Donnerstag dem 21 Februar ist eine Autobome in Afrin hochgegangen. Ein Mädchen, ein Junge und ein erwachsener Mann sind ums Leben gekommen. Circa 20 Verletzte sind zu verzeichnen. Willkürlich wurden nach diesem Anschlag Einwohner Afrins verhaftet, die sich in der Nähe der Explosion aufhielten.
- Im Dorf Kurzeelee-Chirawa, südlich der Stadt Afrin, sind 80% der Familen . Bewohner des Dorfes, deren Zahl 500, werden tagtäglich zu willkürlichen Maßnahmen gezwungen. Entführungen und Verhaftungen gehören zum Alltag. So ist das Schicksal von Ismad Khalil Calo und Zadek Mahmud bis jetzt ungewiss.
Der Weltöffentlichkeit werden diese Verbrechen absichtlich durch die türkischen Besatzer verheimlicht. Die Bewohner Afrins appelieren an die Internationale Gemeinschaft Druck auf die Regierung in Anakara auszuüben, damit die Unterdrückung und die kriminellen Taten aufhören. Die kurdische Bevölkerung wünscht eine internationale Verwaltung von Afrin und die Besatzung zu beenden.
23.02.2019
Afrin unter Besatzung (22)_ Bewaffnete Raubüberfälle, Diebstähle und ein terroristischer Bomenanschlag in der Stadt Afrin – PDF