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عفرين تحت الاحتلال (16)…الترجمة الألمانية


Afrin seit 290 Tagen unter Besatzung der türkischen Armee und deren verbündeten IS und Al-Nusra

 

Mit diesem Schreiben möchten wir, die Kurdische Demokratische Partei der Einheit in Syrien, zum einen Bilanz über die türkische Besatzung des kurdisch-geprägten syrischen Region Afrin ziehen, Aufmerksamkeit schaffen für diese völkerrechtswidrige Handlung des türkischen Staates und zum anderen für die Rechte der überwiegend kurdischen Bevölkerung eintreten.

 

Im letzten Jahr ist das türkische Militär unter dem Vorwand der Verteidigung Ihrer nationalen Grenzen in das syrische Kanton Afrin einmarschiert. Mithilfe islamistischer und pro-türkischer Gruppierungen fand in dem Kanton eine ethnische Säuberung statt. Die Überwiegend kurdische Bevölkerung wurde vertrieben und ermordet. Seitdem leidet die verbliebene Bevölkerung immens unter der Besatzung durch das türkische Militär und islamistischen Verbündeten. Das vor der Besatzung friedliche, multi-ethnische und laizistische Afrin ist nicht mehr wiederzuerkennen.

 

Die aggressive, anti-kurdische Politik der Regierung in Ankara, die Beharrlichkeit bei der Leugnung einer kurdischen Identität und der historischen Rolle der kurdischen Bevölkerung in dieser Region zeigen sich nun in vollem Umfang durch die stetige Drohung einer vollkommenen Annexion Nordsyriens und dem Verhalten der türkischen Besatzer und ihrer Verbündeten in Afrin. In Afrin findet ein systematischer demographischer Wandel statt, die verbliebene Bevölkerung ist täglich Repressionen und Verfolgung ausgesetzt. Wir gehen diesen Verbrechen nach und sammeln Fakten über Vergehen in unterschiedlichen Dörfern und Städten.

 

Nachfolgend werden nun einige dieser Vergehen exemplarisch genannt:

 

  • In der Region der Amanosgebirgskette und in dem Gebiet Rubar wurden mehr als 180 kurdischen Familien nach der Invasion daran gehindert in ihre Heimatdörfer (Jibir, Gobele, Der Michmich, Zerekat, Basile, Khulta) zurückzukehren. Zudem war es Ihnen untersagt Ihre Weizen- und Olivenernte einzufahren. Diese Ernte wurde von den Besatzern beschlagnahmt. Sie leben nun unter unmenschlichen Zuständen in der Peripherie von Afrin und der Stadt Aleppo. Diese Verstöße sind unter der Aufsicht dort stationierter türkischer Militärs und der freien syrischen Armee geschehen.
  • In dem Dorf Tilif, in dem sich ein türkischer Militärstützpunkt befindet, haben vor der Invasion rund 60 kurdische Familien gewohnt. Lediglich 12 Familien wurde die Rückkehr in ihre Häuser erlaubt. Es ist zu beobachten, dass es den Familien, der mit der Türkei verbündeten arabischen Islamisten erlaubt wird, in die Häuser der geflohenen Familien einzuziehen. Hier findet also eine bewusste Zwangsenteignung und ethnische Säuberung statt.
  • Das Dorf Karmitlk wurde vor der Besatzung von ca. 200 Familien bewohnt. Von diesen sind inzwischen 138 in ihre Häuser zurückgekehrt. 12 Familien wurden an der Rückkehr gehindert. Hier ist außerdem zu Beobachten, dass Familien arabisch-stämmiger Kämpfer der türkischen Verbündeten ebenfalls in die Häuser und Wohnungen der vertriebenen Bevölkerung einziehen. Schätzungsweise handelt es sich hierbei um 174 neu angesiedelte Familien. Die kurdischen Bauern in diesem Dorf wurden aufgefordert 10 Prozent ihrer Ernteerträge an die lokale, neu installierte Verwaltung und 10 Prozent an die bewaffneten arabischen Einheiten abzugeben. Von den Besatzern wurden ca. 7000 Olivenbäume von kurdischen Familien beschlagnahmt.
  • 1000 Familien lebte vor der Besatzung in dem Dorf Kafr Safra. Hiervon sind 850 Familien zurückgekommen. 150 Familien wurden zwangsenteignet und deren Eigentum ging in den Besitz der Familien arabischer Kämpfer.
  • Das Dorf Demilia umfasste 250 Familien. Von diesen sind lediglich 130 zurückgekehrt. Schätzungsweise sind 40 Familien der mit der Türkei verbündeten arabischen Kämpfer in das Dorf gezogen. Die Wohnungen der Bewohner Jamil Mosa, Chekho Ibrahim, Ismail Jamil und Ismail Chekho wurden vorsätzlich in Brand gesetzt. 50 Häuser wurden während der Bombardierung durch das türkische Militär beschädigt.
  • Im Dorf Hassan des Bezirkes Rajo wurde das Haus von dem Bürger Abdim Omer seitens der bewaffneten Besatzer geplündert. In dem Dorf Kela des Bezirkes Rajo ist eine Gruppe von 120 bewaffneten Personen der Zanki-Einheit, die der Türkei sehr nahe steht, einmarschiert und hat Häuser und Wohnungen geplündert.
  • Der Vorort Hay Al Aschrafia der Stadt Afrin ist inzwischen ein Stützpunkt des türkischen Militärs. Hier wurden das Haus der Familie Arabo-Kibar sowie 90 andere Häuser beschlagnahmt.
  • In den Wintermonaten haben die Besatzer Olivenbäume abgeholzt, um diese zur Befeuerung von Öfen zu nutzen. Durch diese Rodung wird die Lebensgrundlage vieler Familien zerstört.
  • Zu den alltäglichen Praktiken der Besatzer gehören willkürliche Verhaftungen, Folter und Gelderpressungen. Unter anderem wurden die Personen Juan Yussef, Ibisch Habasch, Khalil Hassan und Uel Abdulrahman willkürlich verhaftet. Das Schicksal der genannten und einer Vielzahl von anderen Personen ist ungewiss.
  • Während der Olivenöl-Saison wurden die Geräte zu Herstellung des Öls durch die Besatzer geklaut. Zudem fordern die türkischen und arabischen Besatzer oftmals einen immens hohen Anteil an den Ernteerträgen. Es wird berichtet, dass dieser Betrag bis zu 60 Prozent hoch sein kann. Die Bauern werden gezwungen, das Olivenöl zu Billigpreisen an das türkische Militär zu verkaufen. Zudem wird dieses Olivenöl in die Türkei transportiert und dann nach Europa exportiert. Dies hat der türkische Landwirtschaftsminister in einer Parlamentssitzung verkündet.

 

Diese exemplarisch genannten Verstöße der türkischen Besatzungsmacht und ihrer Verbündeten zielen darauf ab, eine Armut unter der kurdischen Bevölkerung herbeizuführen, sodass diese durch die Erträge ihrer landwirtschaftlichen Produkte nicht in der Lage ist, das Existenzminimum sicher zu können und somit gezwungen wird ihre angestammte Heimat zu verlassen. Hierdurch soll der demographische Wandel der Region zugunsten einer arabischen Mehrheit durch die Türkei erzwungen werden.

 

Die kurdische Bevölkerung Syriens hat viele Opfer für die Verteidigung westlicher Werte und Normen zu verzeichnen. Im Kampf gegen den Islamischen Staat sind mehr als 10000 kurdischstämmige Menschen ums Leben gekommen. Schockiert sind wir von dem Schweigen westlichen Politiker über die Verbrechen des türkischen Staates in Afrin.

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